Projekte

Schweizer Kinderklinik Programm (Swiss Pediatric Program)

Die Kinderklinik am HAS ist mit 65 Betten die weitaus grösste Abteilung im Spital und die einzige Klinik mit einer Abteilung für kranke Neugeborene, für unterernährte Kinder (Malnutrition) und für Kinderchirurgie im Umkreis von 100km. Seit 1.1.2010 wird der Betrieb der Klinik und des Ambulatoriums durch die SPHASH finanziert und begleitet.

Wenige Tage vor dem schrecklichen Erdbeben übernahm die BÜNDNER PARTNERSCHAFT HAS HAITI dank der Starthilfe des DEZA und drei namhaften privaten Stiftungen die operationelle Begleitung und Finanzierung des Betriebs der Kinderklinik für vorläufig zwei Jahre als Übergangsprojekt unter dem Namen SWISS PEDIATRIC TRANSITION PROGRAM. Gegen Ende dieses Projekts entschlossen wir uns, die Finanzierung der Pädiatrie als nachhaltiges Programm unter dem Namen SWISS PEDIATRIC PROGRAM langfristig weiterzuführen. So wurden seit dem 1.1.2012 zwei weitere, ein zwei- und ein dreijähriger Vertrag mit dem HAS abgeschlossen. Die SPHASH übernimmt die gesamten Betriebskosten der Kinderklinik inklusive Ambulatorium, mit Ausnahme des Salärs eines Kinderarztes (finanziert durch die Partnerschaft Biel-Haiti). Das Jahresbudget des SWISS PEDIATRIC PROGRAM beträgt momentan USD 487‘000.00. Das ist nur möglich mit Hilfe von mehreren namhaften Stiftungen und Vereinen wie die Irma Wigert Stiftung, der Verein Kinderhilfe Uitikon, der die Malnutrition Abteilung finanziert, die Thoolen Foundation, die Guido Feger Stiftung u.a.m.. Mindestens zwei Mal jährlich wird die Kinderklinik durch die Präsidentin und den Geschäftsführer SPHASH in Haiti evaluiert.    

Gegenüber dem früheren „Transition Programm“ wurde die Bettenzahl von 50 auf 65 erhöht, um dem erhöhten Bedarf der einzigen kompetenten Kinderklinik im Artibonite Tal gerecht zu werden. Nach dem Erdbeben waren nach Schätzungen der UNO 160‘000 Menschen aus dem Raum Port-au-Prince in unser Tal geflüchtet und haben bei Verwandten Zuflucht gefunden. Viele von ihnen blieben hier, da sie in der zerstörten Hauptstadt keine Zukunft sahen. Die Gesundheit dieser Kinder ist sehr fragil. Die Zahl unserer Pflegekräfte musste deshalb erhöht werden, und in den Sommermonaten (Regenzeit) mit der höchsten Belegung (Infektionskrankheiten der Luftwege und des Magen-Darmtraktes, Cholera) werden zusätzliche Teilzeit-Pflegefachleute angestellt. Die Zahl der hospitalisierten Kinder hat z.B. 2014 gegenüber 2013 von 3582 auf 4381 um 23,3% zugenommen, und auch bei den ambulanten Kindern kam es zu einer Zunahme von 9760 (2013) auf 10‘805 (2014). Deshalb stellten wir im Frühling 2014 eine zusätzliche haitianische Kinderärztin mit Spezialausbildung in Neugeborenen-Medizin an, um die Dauerbelastung der Ärzte zu vermindern. Erfreulicherweise scheint die Patientenzahl 2015 nicht weiterzuzunehmen, obwohl die Hospitalisationen in der Neugeborenenabteilung und in der Kinderchirurgie weiterhin angestiegen sind; aber die Belegung bleibt fast immer über 100%.

Zurück